Sehr geehrter Bürgermeister, sehr geehrte Stadtparlamentarier und Ortsvertreter,

Ihre Aufgabe als Stadtparlamentarier ist es in nächster Zeit eine Position zu den Plänen der Freileitung Neuenhagen-Letschin zu beziehen.

Wir, die Bürger, wissen wie schwierig eine Stellungnahme zur Freileitung für Sie ist. Auf der einen Seite stehen die Interessen eines großen Energiekonzerns, der zurzeit Deutschland großflächig mit Hochspannungsleitungen bestückt, während der Widerstand der Bürger, mit Unterstützung ihrer Gemeinden und kommunalen Politikern,  wächst. Auf der anderen  Seite stehen die Interessen der Bürger, durch die Sie gewählt wurden.

Ihnen ist sicher bewusst, dass die von  Neuenhagen nach Letschin führende Freileitung enorme Auswirkungen  haben wird: sie bedeutet die dauerhafte, fortschreitende Zerstörung des Landschaftsbildes im Raum Altlandsberg, nicht nur durch die Strommasten selbst, sondern auch durch weitere bereits im Raumordnungsverfahren geplante Windanlagen. Damit wird unsere Region im Hinblick auf die touristische  und wirtschaftliche Entwicklung aufgegeben. Der erholungsbedürftige „Städter“ wird sich andere Ausflugsziele aussuchen. Eine Stadt umringt von Hochspannungsleitungen ist für Wochenendtouristen inakzeptabel. Diese geplante Veränderung  wird somit auf die Stadt Altlandsberg zurückfallen.

Sie, die Parlamentarier, wissen sicher, dass unsere Lebensqualität durch die Freileitung massiv abnehmen wird, gesundheitliche Beeinträchtigungen zu erwarten sind und unsere Grundstücke, die wir uns so mühsam erarbeitet haben, an Wert verlieren. Für manche von uns – Waldbesitzer, Obstbauern usw. –  bedeutet die Freileitung eine existenzielle Bedrohung. Wir, die Bürger wollen wie Sie, dass die Störche das Wahrzeichen unserer Region bleiben und nicht in der Hochspannungsleitung ihres bevorzugten Jagdreviers enden.

Wir gehen davon aus, dass Sie unsere Interessen und damit die der Stadt Altlandsberg vertreten und eine erneute Überprüfung der Notwendigkeit dieser Freileitung einfordern. Sollte die Freileitung unumgänglich sein, erwarten wir eine für uns alle – Bewohner der Region, Touristen, Tiere und auch die Stadt Altlandsberg – tragbare Lösung, zum Beispiel durch eine Erdverlegung.

Wesendahl, den 07. April 2010
Für die Bürgerinitiative
www.keine-freileitung.de
I.  Reifgerst

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