Protokoll Gemeindesitzung

Zur Versammlung waren über 40 Bürger von Wesendahl erschienen. Neben den Ortvertretern waren der Bürgermeister Herr Jaeschke und weitere Gäste vom NABU Neuenhagen und von der MOZ gekommen. Nach der allgemeinen Eröffnung war das Thema der geplanten Freileitung rasch auf dem Tisch. Frau Heise informierte allgemein über das Planungsansinnen. Nun erfolgte die Anhörung der Bürger. Gleich zu Beginn wurde mit Bedauern der Bürger festgestellt, dass kein Vertreter des Energiekonzern EON anwesend war. So waren fachliche Fragen leider nicht möglich. Einwände der massiven Beeinträchtigung, Entwertung der Landschaft, und damit auch die wirtschaftliche Schädigung im Tourismus als Naherholungsgebiet, auch als sogenanntes „Pferdeland Brandenburg“, wurden vorgetragen.

In großer Sorge sind die ortsansässigen Obstbaubetriebe, speziell bei der Direktvermarktung ihrer Produkte und der Selbstpflücke. Befürchtet wird ein einschneidender Rückgang des Verkaufs. Obsttouristen werden die Hochspannungsleitung meiden. Auf die Bedrohung der Tierwelt, besonders der Großvögel, wies der Vertreter der NABU-Neuenhagen hin. Groß auch die Angst vor gesundheitlicher Beeinträchtigung. Bürger wiesen auf entsprechende Forschungsberichte hin. Wichtig war auch für alle Grundbesitzer die Tatsache der Entwertung der Grundstücke und damit auch der Kreditwürdigkeit. Weiter wurde der dauerhafte Eingriff durch eine Freileitung in das Landschaftsschutzgebiet Gamengrund thematisiert. Bereits die Trasse für die Gasversorgung führte zu Eingriffen in das Gebiet. Es wurde auch die Frage gestellt, ob die große Eile des Bauvorhabens damit etwas zutun haben könnte, dass in Deutschland vielleicht eine gesetzliche Regelung erfolgen könnte, wie bereits in anderen Ländern vorhanden, die nur noch Erdverkabelung erlaubt. Vermutungen wurden auch darüber geäußert, dass möglicherweise diese Freileitung nicht vorrangig der Erweiterung der Windparks, sondern der Energieversorgung durch Kernkraftwerke aus Nachbarländern dienen könnte, möglicherweise aus einer 110 KV-Leitung, in Zukunft rasch eine 380 KV-Leitung werden könnte. Das Thema der Freileitung konnte nicht unabhängig von dem nächsten Tagungspunkt, nämlich der möglichen Erweiterung des Windparks gesehen werden. „Eigentlich“ kann der Energiepark im Rahmen des gültigen Bebauungsplanes nicht erweitert werden. Im Planungsvorhaben der Freileitung sind Windanlagen vorgesehen, die außerhalb des Bebauungsplans liegen. Es blieb eine große Skepsis über die weitere Entwicklung im Raum stehen. So wurde an diesem Abend ja auch schon vorsorglich ein Meinungsbild der Bevölkerung von den Kommunalpolitikern bezüglich der Windanlagen eingeholt. Übereinstimmung der anwesenden Bürger in der Forderung einer Erdverlegung der 110KV-Leitung und keine Erweiterung des Windparks.

Es wurde noch ausdrücklich von unserer Bürgerinitiative auf die Frist der schriftlichen Einwände 09.04.10 hingewiesen!

Nächster Treff der Bürgerinitiative Mittwoch, den 07.04.10 17.30 bis 19.00Uhr im

Feuerwehrschulungsraum, Wesendahl.
>Reifgerst

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Bürger des traditionellen Berliner Naherholungsgebietes, mit dem unverstellten Blick auf die weiten Kulturlandschaften und Landschaftsschutzgebiete, fordern die grundsätzliche Überprüfung der Pläne für die Freileitung Neuenhagen-Letschin.
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Das nächstes Treffen der Bürgerinitiative findet am Dienstag, den 09. Oktober im Gemeindehaus in Möglin, Hauptstr. 10 statt!

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